Ein gutes Beispiel dafür, wie viel Wissen und historisches Engagement in einer handgefertigten Klinge stecken kann:
Komplett handgeschmiedeter Pugio, bei welchem es sich um einen "Kemptener Dolch" handelt. Dessen Original ist vermutlich bei der Besetzung des Alpenvorlandes durch die Römer im Jahr 15 v. Chr. in diese Gegend gekommen. Die Klingenform ist aus dem Gladius Hispaniensis hervorgegangen, den die Römer im dritten und zweiten Jahrhundert v. Chr. von den Keltiberern während der punischen Kriege übernommen hatten.
Der meist reich verzierte Dolch war zugleich Prestigeobjekt und ultima ratio der Legionäre.
Um die Rekonstruktion so authentisch wie möglich zu halten, benutzte Tobias Haselmayr für die rund 1000-lagige Klinge (die entsprechend der Griffform bis zum Ende durchgeht) den Stahl einer 100 Jahre alten Kutschen-Blattfeder, weiteres Eisen derselben Kutsche und C-100-Stahl.
Die Klinge ist im Holzkohlenfeuer randschichtgehärtet, die Politur wurde allein mit Sandsteinen ausgeführt.
Um die Damaststruktur zur Geltung zu bringen, wurde die Klinge mit Fruchtsäure leicht angeätzt. Aus Gewichtsgründen ist der Griff - wie beim Original - hohl. Griffbleche und Scheidenbeschläge bestehen aus den umgeschmiedeten Kutschenbeschlägen.
Merkmale
Name: Pugio
Klingenlänge: ca. 246 mm
Klingenstärke: ca. 5 mm
Klingenstahl: Damast
Grifflänge: ca. 112 mm
Griffmaterial: Eisen/Messing
Scheide: Eisen/Messing
Gewicht Messer: ca. 403 g